Jährlich entstehen in ganz Deutschland neue Balu und Du-Standorte. Das Vertrauen der Standortgründer:innen, das Engagement der vor Ort Beteiligten – insbesondere der Koordinator:innen – sowie die großzügige Unterstützung unserer Förderinnen und Förderer machen es möglich.
Natürlich haben wir dafür abgestimmte Prozesse etabliert, um den Gründungsablauf möglichst einfach und transparent zu gestalten. Die Einhaltung unserer Qualitätsstandards ist dabei ein wichtiger Faktor, damit die geleistete Arbeit an den Standorten auch erfolgreich wirkt.
Karte: Stand 2023
Fünf Standorte geben uns Eindrücke, wie es ist, ein Balu und Du-Standort zu werden und mit welchen Herausforderungen zu rechnen ist. Wir bedanken uns vielmals für die exklusiven Blicke „hinter die Kulissen“.
Die beiden Balus Zoe und Sophia, Koordinatorin Anita Mandt, ihre Stellvertreterin Hannah Badberg, und Balu Vanessa (v. l.) freuen sich über die positive Entwicklung, die die Moglis im Laufe der Monate machen. Foto: Treffer
Warum haben Sie Balu und Du an Ihren Standort geholt?
Keine KI kann Erfahrung, Wertschätzung, Empathie und Freundschaft ersetzen. In der heutigen Zeit ist Zwischenmenschlichkeit und Vertrauensaufbau wichtiger denn je. Das Projekt Balu und Du ist für alle Beteiligten ein absolutes Win-Win-Projekt.
Wie war der Start bzw. Neustart für Sie?
Aufregend und arbeitsintensiv – viele Herausforderungen organisatorischer Art kamen auf uns zu – einfach weil alles so neu war. Jetzt im zweiten Jahr kann man vieles schon besser einschätzen.
Nach 17 Monaten, was sind Ihre Erfahrungen bis heute?
Neue Freundschaften sind entstanden, so viele Erfahrungen und Erlebnisse wurden geteilt und führten zu mehr Selbstwirksamkeit – sowohl Balus als auch Moglis werden sich erinnern – mehr oder weniger positiv, aber sicher nicht negativ!
Schule kann so viel mehr als nur Wissen vermitteln, in Zeiten von KI, Bitcoin, Spotifiy und Co. wollen wir auch wieder Wert auf Erfahrungen udn Selbstwirksamkeit legen – für viele Balus und Moglis haben sich ganz viele neue Erfahrungen geboten, die ihnen – jeder auf seine Weise – ein Stück weit die Erfahrungskiste gefüllt haben. Ein Koffer, der sich niemals leert und der durch Balu udn Du mit vielen wertvollen Erfahrungen gefüttert werden konnte.
Was würden Sie einem neuen Standort mitgeben wollen, der an einer Gründung interessiert ist?
Machen, sich trauen, durchhalten.
In die vielen glücklichen Kindergesichter schauen und tolle Entwicklungen bei den Balus beobachten – es lohnt sich für alle Beteilgten!
>> Das Interview haben wir mit Christina Rüsing, Koordinatorin bei der Gesamtschule Gartenstadt, Dortmund, geführt. Foto: Gesamtschule Gartenstadt, Dortmund
Das Stadtteilbüro „Slevfisch“ in Kaiserslautern steht als Anlaufstelle allen Bürgerinnen und Bürgern offen, dient als Treffpunkt für Ehrenamtliche und Arbeitskreise und bietet Service, Information und Beratung.
Warum haben Sie Balu und Du an Ihren Standort geholt?
Bei der Beratungsarbeit in unserem Stadtteilbüro wurde der Bedarf nach einer weiteren Unterstützung, vor allem für die Kinder im Gebiet sehr deutlich. Das Projekt Balu und Du schien dafür genau das Richtige zu sein, um den Kindern dort niedrigschwellig und langfristig zu helfen. Aber nicht nur die Moglis können vom Projekt profitieren. Auch die Balus lernen, Verantwortung zu übernehmen und können Erfahrungen sammeln.
Wie war der Start bzw. Neustart für Sie?
Von Seiten des Projekts war der Start sehr einfach, da alle nötigen Informationen zur Einarbeitung gut sortiert und dokumentiert im Intranet zu finden sind. Auch alle Kolleg:innen, mit denen ich in der Einarbeitung zu tun hatte, waren immer hilfsbereit und hatten ein offenes Ohr für alle Fragen. Vor Ort kam uns die gute Vernetztheit unserer Einrichtung zu Gute, weshalb wir Balu und Du in verschiedenen Gremien und Arbeitskreisen vorstellen durften.
Was sind Ihre Erfahrungen bis heute?
Viele Tandems sind Selbstläufer. Wenn sich Balu und Mogli auf Anhieb gut verstehen, entsteht eine tolle Freundschaft.
Was würden Sie einem neuen Standort mitgeben wollen, der an einer Gründung interessiert ist?
Es ist wichtig, eine gute Zusammenarbeit mit den weiterführenden Schulen zu pflegen, um dort das Projekt vorzustellen und Ehrenamtliche zu gewinnen.
>> Das Interview haben wir mit Lara Schatzmann, Sozialarbeiterin und Ansprechpartnerin im Caritas-Zentrum Kaiserslautern, geführt.
Die beiden Balus Zoe und Sophia, Koordinatorin Anita Mandt, ihre Stellvertreterin Hannah Badberg, und Balu Vanessa (v. l.) freuen sich über die positive Entwicklung, die die Moglis im Laufe der Monate machen. Foto: Treffer
Warum haben Sie Balu und Du an Ihren Standort geholt?
Ich habe vor meiner Arbeit bei Balu und Du die Frühen Hilfen in Krefeld koordiniert. Dann bin ich in Altersteilzeit gegangen und wollte noch ein wenig in meiner Arbeit bleiben. Da ich im Jugendhilfeausschuss bereits vor einiger Zeit von dem Projekt Balu und Du erfahren habe und Dietmar Siegert, Geschäftsführer beim Kinderschutzbund Krefeld, dieses Projekt ebenfalls gut findet, haben wir uns entschieden, hier einzusteigen. Begonnen habe ich im Februar 2023.
Wie war der Start bzw. Neustart für Sie?
Nachdem ich mich durch die vielfältige Literatur und Infos von Balu und Du gelesen habe, gab es erste Interessentinnen für die Tätigkeit als Balu. Es lief hauptsächlich über die Eltern der Balus, die über eine Benefiz-Veranstaltung in Form eines Golfspieles davon erfuhren. Auch die Tochter einer Mitarbeiterin vom Kinderschutzbund stieg in das Projekt ein.
Ich habe weiterbildende Schulen, Gymnasien und die Hochschule Niederrhein angeschrieben. Die Resonanz war bis vor kurzem sehr gering. Zwar fanden alle das Projekt sehr gut, doch weitere Balus konnte ich nicht generieren. Bei den Gymnasien zeigte sich die Problematik, dass die Schüler:innen bei G8 noch zu jung sind. Erst im nächsten Jahr gibt es wieder die Hoffnung, dass das Alter passt und die Schüler:innen den zeitlichen Aufwand nicht mehr scheuen. Die Hochschule hat geantwortet, dass man dort über das Projekt nachgedacht habe, jedoch seien die Studierenden nicht interessiert, da sie bereits Ende des 4. Fachsemesters als Fachkräfte in der Praxis eingesetzt werden können.
Eine Vorstellung von Balu und Du beim Krefelder Jugendbeirat wird in den nächsten Wochen erfolgen. Auch dem Fachbereich Sport habe ich Informationen über das Projekt geschickt. Ein Gymnasium will mit mir nach den Sommerferien das Projekt in den Pädagogik-Klassen vorstellen. Diese sind jedoch nur noch für 9 Monate in der Schule. Das Alter und die Abiturzeit stehen dann oftmals im Weg.
Grundschulen haben sich mehrere gemeldet und den Wunsch nach einer Mogli-Vermittlung kundgetan. Die bisherigen Tandems wurden über die OGS vermittelt.
Wir hatten ein sehr gutes Pressegespräch.
Nach 17 Monaten, was sind Ihre Erfahrungen bis heute?
Balu und Du wird von vielen als sehr tolles Projekt gesehen. Leider ist es nach wie vor schwierig, Balus zu generieren. Das Anschreiben der Schulen führt nur selten zu einem persönlichen Gespräch. Der erste Durchgang der bisherigen Tandems läuft bald aus und ich werde mich dann nochmals intensiv mit der Akquise beschäftigen. Auch ich bin nach wie vor voll von dem Projekt überzeugt, da sowohl die Moglis als auch die Balus davon profitieren. Zurzeit bin ich ein wenig ratlos, wie geeignete Balus gefunden werden können.
Was würden Sie einem neuen Standort mitgeben wollen, der an einer Gründung interessiert ist?
Sehr viel Engagement in den Aufbau eines Netzwerks zu investieren.
>> Das Interview haben wir mit Anita Mandt, Koordinatorin beim Kinderschutzbund Ortsverband Krefeld e. V., geführt.
Große Aufregung und Freude auf allen Seiten. Der erste „Kennenlern-Nachmittag“ für die Moglis und ihre Balus sowie den Lernenden, die alles organisiert haben. Foto: Daniel Heisig-Pitzen
Warum haben Sie Balu und Du an Ihren Standort geholt?
Wie war der Start bzw. Neustart für Sie?
Der Start in Balu und Du bedeutete vor allem für uns als Koordinatorinnen viel Vorarbeit, aber auch Betreuung während der Patenphase, wobei dabei unterschiedliche Arbeitsfelder zu benennen sind:
– Antrag auf Genehmigung eines Projektkurses am Gymnasium
– Gespräche und Vorarbeit im Kollegium der Grundschule
– Werbung und Gespräche bei den Grundschuleltern
– Schulung der Balus
– Kontrolle der Tagebucheinträge
– PR-Arbeit z.B. mit Sparkasse zur Finanzierung des Projektes im nächsten Jahr
Was sind Ihre Erfahrungen bis heute?
Was würden Sie einem neuen Standort mitgeben wollen, der an einer Gründung interessiert ist?
Als Schule und Lehrkraft bedeutet die Etablierung eines Projektkurses im Rahmen von Balu und Du sehr viel Arbeit, die sich am Ende aber lohnt!
>> Das Interview haben wir mit Franziska Deventer und Charlene Gehlen vom Gymnasium Adolfinum in Moers geführt.
Britta Schilling, Koordinatorin an der Gesamtschule Schloß Holte-Stukenbrock, freut sich sehr darüber, wie positiv sich die Teilnahme auf die Leistungen der Schüler:innen ausgewirkt hat, die sich als Balu engagiert haben.
Warum haben Sie Balu und Du an Ihren Standort geholt?
Ich habe nach einem spannenden Projekt für unseren Oberstufen-Projektkurs gesucht, der die Schülerinnen und Schüler endlich in die pädagogische Praxis und weg aus dem Klassenzimmer bringt.
Wie war der Start bzw. Neustart für Sie?
Der Neustart war arbeitsintensiv zum einen und unheimlich bereichernd zum anderen. Es gab immer wieder kleine Hürden zu überwinden und am Ende war es toll zu sehen, wie sich die Tandems entwickelt haben.
Nach 17 Monaten, was sind Ihre Erfahrungen bis heute?
Dass man die Schülerinnen und Schüler anders kennenlernt. Teilweise wirklich unzuverlässig und neben der Spur im Schulalltag, aber mit den Kindern unheimlich verantwortungsbewusst, aufgeschlossen und vorallem zuverlässig. Ich habe noch nie so gute Noten in einem Kurs verteilt, weil wirklich alle mit vollem Eifer dabei waren. Das war einfach super.
Was würden Sie einem neuen Standort mitgeben wollen, der an einer Gründung interessiert ist?
Es ist wichtig, sich frühzeitig über die Abläufe zu informieren und sich die richtigen Partner mit ins Boot zu holen. Besonders die Eltern der Grundschulkinder sollten gut informiert sein, was das Ziel des Projekts ist, um Missverständnisse zu vermeiden.
>> Das Interview haben wir mit Britta Schilling, Koordinatorin an der Gesamtschule Schloß Holte-Stukenbrock, geführt.
Um neue Gründer:innen individuell beraten zu können, haben wir für jede Region (Nord, Ost, Süd, West) ihre eigenen Ansprechpartner. Bei uns sind es Regionalmanagerinnen (RM), die gerne auf Ihre Fragen und Anforderungen eingehen. Sie kennen die jeweiligen Rahmenbedingungen, die jedes Bundesland für die einzelnen Schulformen festlegt und zeigen individuelle Möglichkeiten auf, das Mentoringprogramm Balu und Du an Ihrem Standort zu integrieren.
Die Qualitätsstandards von Balu und Du stellen einen verlässlichen Rahmen für die Umsetzung des Programms an den Standorten sicher. Nur so können wir die gewünschte Wirkung vor Ort erzielen.
Um als neuer Standort Balu und Du umzusetzen, muss einiges organisiert werden. Unser Team Programmentwicklung und Qualitätssicherung (PE/QS) unterstützt das Ankommen bei Balu und Du in der Rolle als Koordinator:in.
Wir begleiten im ersten Standortjahr intensiv, um zu Orientierung und Handlungssicherheit beizutragen.
Wie machen wir das? Durch unsere Support-Infrastruktur. Dazu zählen vor und hinter den Kulissen: